Die Durchführung einer Haartransplantation erfordert eine präzise Planung. Schließlich verändert eine Haartransplantation das Aussehen des Betroffenen und damit auch seine Selbsteinstellung nach der OP. Der Prozess beginnt mit einem Beratungsgespräch, bei dem der Chirurg den Patienten untersucht, die beiden den Zweck der Haartransplantation klären und der Chirurg das Verfahren erklärt. Er erklärt, wie es gemacht wird und wie die Nachsorge aussieht. Jede Haartransplantation ist individuell, da sich die einzelnen Betroffenen unterscheiden. Schließlich sind die Ursachen für den Haarverlust breit gefächert. Während der eine nicht über keine ausreichende Anzahl von Spenderhaaren verfügt, können bei dem anderen Hormonprobleme ausschlaggebend sein. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie die richtige Haartransplantationsklinik auswählen.
Vor der Haartransplantation
Vor Haartransplantation findet zunächst ein Gespräch mit dem Chirurgen statt. Bei der Anamnese werden alle potenziell relevanten Informationen für den idealen Eingriff ermittelt.
Vor der Haartransplantation Ablauf sollte der Arzt über folgende Punkte informiert werden:
- Dauer des Haarausfalls – Wie lange dauert der Haarausfall bereits an?
- Bisherige Behandlungen – Welche Behandlungen gegen Haarausfall wurden vor der geplanten Haartransplantation OP bereits ausprobiert? (z.B. Medikamente, Sprays, Schaum)
- Krankengeschichte – Bestehen bestimmte Allergien? werden Medikamente eingenommen? Welche Krankheiten gab es in der Familie?
Vorbereitung auf die OP
In der Woche vor der Haartransplantation OP erläutert der Chirurg die Maßregeln für den Patienten, um unvorhergesehen Komplikationen bei der Haartransplantation maßgeblich auszuschließen.
Eine Woche vor der OP keine Einnahme von
- Medikamenten und Stoffen, die das Risiko einer Blutung steigern wie blutverdünnende Medikamente (ASS; Aspirin)
- Nichtsteroidalen Antirheumatika wie zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac
- Keine Kräuter- und Mixtees
Drei Tage vor der OP:
- Kein Alkohol. Dieser verdünnt einerseits das Blut und kann andererseits zu Wechselwirkungen mit den Betäubungsmitteln führen.
- Keine Medikamente gegen Haarausfall: Hierzu zählen z. B. Mittel mit dem Wirkstoff Minoxidil.
Einen Tag vor der OP:
- Auf das Rauchen verzichten. Nikotin führt unter Umständen zu einer Verlangsamung des Heilungsprozesses.
Am Tag der Haartransplantation OP:
- Lockere und bequeme Kleidung zur OP tragen, die nicht über den Kopf ausgezogen wird (Reißverschluss, Knopfverschluss)
- Regelmäßig einzunehmende Medikamenteneinnahme zur OP mitbringen
- Anreise mit dem Auto, Taxi oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Anästhesie
Eine Haartransplantation wird grundsätzlich nur unter der Verabreichung von Anästhetika durchgeführt. Für den Eingriff ist in der Regel keine Vollnarkose notwendig. Ein Lokalanästhetikum reicht vollständig aus. Die lokale Betäubung wird entweder mit einer nadelfreien Injektion, die das Medikament unter hohem Druck unter die Kopfhaut presst oder mit Hilfe der traditionellen Injektionstechnik verabreicht. Dadurch werden die Schmerzen, die der Patient bei der Extraktion der Grafts spüren würde, komplett ausgeschaltet. Das gleiche gilt auch für den Prozess der Transplantation der Grafts in den Empfängerbereich. Auch dort ist lediglich eine lokale Betäubung notwendig. Die extrem dünne Nadelspitze wird parallel zur Hautoberfläche eingeführt und verabreicht das Anästhetikum diffus an die Nerven. Relativ neu ist die sogenannte Jet-Methode, bei der die Lokalanästhesie-Injektion über Druck eingeführt wird, der ausreicht, um die Dosis durch eine sehr kleine Öffnung unter die Kopfhaut zu pressen.
Aufbereitung der Grafts
Bei einer Haartransplantation werden die sogenannten Grafts zunächst aus dem Spenderbereich entnommen und anschließend in den Aufnahmebereich verpflanzt. Der Graft ist der Haarfollikel. Der verpflanzt wird. Man unterscheidet hier zwischen zwei Arten:
- Single Graft (Transplantat mit nur 1 Haarfollikel)
- Multigraft (Transplantat mit mehreren Haarfollikeln)
Für die Haartransplantation haben sich drei Techniken durchgesetzt:
FUT Haartransplantation – Am Hinterkopf wird ein Streifen der Kopfhaut entnommen, aus dem anschließend die Grafts entnommen werden. Eine FUT Haartransplantation kommt ohne Komplettrasur aus. Speziell bei längerem Haar stellt die Narbe auf dem Hinterkopf kaum eine ästhetische Einschränkung dar.
FUE Haartransplantation – Im Unterschied zur FUT werden die Grafts mit einer Hohlnadel aus dem Spenderbereich entnommen und anschließend in zuvor gestochene Kanäle eingepflanzt. Eine FUE Haartransplantation zeichnet sich ohne Narbenbildung und eine schnelle Heilung aus.
FUE Gold Haartransplantation – Diese Methode basiert auf der TUE-Technik. Im Vergleich zu der traditionellen Technik sind die Hohlnadeln, die man für die Entnahme der Grafts verwendet sowie die Klingen, die für das Öffnen der Einpflanzkanäle zuständig sind, aus Gold.
Haartransplantation Technik
Wer sich für die Durchführung einer Haartransplantation entscheidet, kann zwischen drei unterschiedlichen Methoden entscheiden. Die einzelnen Techniken der Haartransplantation unterscheiden sich durch die Methode der Graft-Entnahme sowie einer unterschiedlichen Auswahl der Materialien der eingesetzten Instrumente:
Bei der FUT, Follicular Unit Transplantation, wird vom Hinterkopf ein Kopfhautstreifen zur Haartransplantation entnommen, um die Grafts zu gewinnen. Um den Streifen zur Haartransplantation zu entnehmen, werden die Haare an der Entnahmestelle abrasiert und ein Kopfhautstreifen vom Hinterkopf entnommen. Die Entnahmestelle wird vernäht und die Kopfhautstreifen unter dem Mikroskop in die Grafts zerlegt. Durch diesen erhöhten Zeitaufwand können einige Grafts an Vitalität verlieren.
FUE (Follikular Unit Extraction) nennt man die Entnahme follikularer Einheiten für die Verpflanzung von Haaren. Bei dieser modernen Methode werden bei zur Haartransplantation Grafts mit einer Hohlnadel aus dem Spenderbereich der Haare entnommen. Bei diesem Eingriff entstehen kaum sichtbare kleine Narben an der Entnahmestelle auf dem Kopf. Sie müssen nicht vernäht werden. Auf der Empfängerseite werden anschließend kleine Kanäle geschnitten, in die entnommenen Grafts so eingesetzt werden, dass sie auch in die richtige Richtung wachsen.
Bei der FUE Gold Haartransplantation Technik sind die Instrumente zur Entnahme und zum Öffnen der Implementierungskanäle aus Gold gefertigt. Das Edelmetall ist Garant für einen schnellen Heilungsprozess, überzeugt durch hohe Verträglichkeit und eine hohe Reinheit. Das Edelmetall ist antiallergen, verfügt über eine große Härte, einen perfekten Schliff. Diese Kombination ist ideal für den Einsatz bei Eingriffen zur Haartransplantation.
FUE Methode
Die FUE Methode wurde Anfang der 2000-er Jahre entwickelt und im Laufe der Zeit immer mehr optimiert. Da sie schonender als die FUT-Methode gilt, hat sie sich revolutionär durchgesetzt. Das Grundprinzip dieser Haartransplantation Technik besteht darin, dass mit einer Hohlnadel Grafts aus dem Spenderbereich der Haare entnommen werden.
FUE Gold Methode
Gold ist ein Edelmetall, das vor allem dadurch überzeugt, dass es antiallergen ist. Für operative Eingriffe ist es also bestens geeignet. Goldene Instrumente werden zunehmend bei der FUE Gold Haaartransplantation Technik eingesetzt. Sie überzeugen durch ihre Filigranität und Härte. Dadurch erlauben sie feinere Schnitte. Die Narbenbildung ist deutlich geringer und der Heilungsprozess nach der Haartransplantation erfolgt schneller. Die Hohlnadeln und Klingen sind persönlich. Sie werden nur einmal verwendet und nicht mehr für eine weitere Haartransplantation gesäubert und sterilisiert.
FUT Methode
Bei der FUT – Follicular Unit Transplantation werden gesunde Haarwurzeln aus einem Spenderbereich auf der Kopfhaut entnommen und in kahle Bereiche auf dem Kopf implementiert. Der Entnahmebereich wird zur Haartransplantation lokal betäubt. Anschließend wird ein Haarstreifen in diesem bewachsenen Bereich entnommen, aus dem die Grafts präpariert werden. Diese werden dann in der betroffenen Kopfregion eingesetzt.
Was ist nach der Haartransplantation zu beachten?
Auch die Zeit nach der Haartransplantation kann stressig werden. Deshalb sollte sich der Patient auf diese Zeit gut vorbereiten. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine Haartransplantation nach der FUE- oder der FUT-Methode handelt. Nebenwirkungen nach einer Haartransplantation sind normal. Dazu gehören:
- In den ersten 2-3 Wochen nach dem Eingriff Rötungen im Transplantationsbereich
- Um die Augen herum Schwellungen
- Krustenbildung
- Pickelbildung
- Starker Juckreiz
Folgende Regeln sollten beachtet werden:
- Einen Monat nach der Haartransplantation das Rauchen komplett einstellen
- Mit leicht erhöhtem Kopf schlafen
- Kein Alkohol und Sex in den ersten sieben Tagen nach dem Eingriff
- 6 Monate Haarschnitt nur mit Schere
- Keine Haarfärbung in der ersten 6 Monaten nach der Haartransplantation
- Schwimmen, Sauna, Dampfbad, Sonnenbaden und Training einen Monat lang unterlasen
Wachstum der Haare nach Haartransplantation
Das Wachstum der Haare nach dem Eingriff ist individuell verschieden. Jeder Betroffene reagiert anders auf die OP. Für viele ist es ein Schock, wenn in den ersten drei Monaten fast alle transplantierten Haare ausfallen. Diesen normalen Prozess erleidet fast jeder Patient. In den Monaten 3 und 4 nach der Haartransplantation sind keine augenscheinlichen Veränderungen festzustellen. Nach vier Monaten beginnt ein Viertel der Haare nachzuwachsen. Das Haarbild gewinnt an Profil. Zwischen dem sechsten und neunten Monat nach der Haartransplantation beginnt der Großteil der Haartransplantation zu wachsen und gewinnt an Fülle und Dichte. Ab dem neunten Monat treten weitere 25 % der Haare aus der Kopfhaut aus. In einigen Fällen kann es jedoch bis zu 18 Monaten dauern, bis die Haare vollständig nach der Haartransplantation nachgewachsen sind.