Ein neuer Lifestyle – Ihre Zeit nach der Magenverkleinerung
Ziel eines chirurgischen Eingriffs oder einer Behandlung des Magenvolumens ist die Reduktion des Gewichts des Betroffenen, bei dem ein starkes Übergewicht vorliegt. Hierbei verkleinert der Arzt das Volumen des Magens. Dieser Eingriff soll nicht nur zu einer Gewichtsabnahme führen, die einen positiven ästhetischen Effekt hat, sondern eine positive Auswirkung auf den gesamten Stoffwechsel ausübt.
In der Adipositas-Chirurgie gibt es unterschiedliche Arten der Magenverkleinerung, die sich vor allem in der Operationstechnik unterscheiden.
1. Magenballon (nicht operative Methode)
Ein Magenballon ist die einzige nicht-operative Methode. Das Volumen des Magenballons füllt den Magen. Der Ballon besteht selbst meist aus Kunststoff oder Silikon. Der Füllungsgrad des Magens lässt sich dadurch schon nach einer geringen Nahrungsaufnahme erhöhen.
2. Schlauchmagen (operativ)
Bei der Schlauchmagen-Konstruktion entfernt der Chirurg operativ einen Großteil des Magens. In seiner Form gleicht der Magen dadurch einem Schlauch. Durch diese Reduktion des Fassungsvermögens reichen kleinere Portionen zur Sättigung aus.
3. Magenbypass (operativ)
Bei diesem Verfahren findet neben der Verkleinerung des Magens auch eine Verkürzung des Verdauungsweges statt. Der Operateur konstruiert den Verdauungstrakt so um, dass die aufgenommene Nahrung von dem oberen Magenbereich direkt in die unteren Teile des Darms gelangt. Deshalb kann der Körper auch weniger Kalorien und Nährstoffe aufnehmen. Somit kommt es bei dieser Methode häufig zu einem Nährstoffmangel, der mit Ergänzungsnahrungsmitteln kompensiert werden muss.
4. Magenband (nicht operativ)
Bei dieser Methode wird der Magen mit einem Band eingeschnürt, damit dieser deutlich weniger Nahrung aufnehmen kann. Der Arzt legt das Band in der Nähe des Mageneingangs um den Magen und verengt ihn somit. Dadurch setzt das Gefühl der Sättigung schon nach einer kleinen Portion ein.
5. Magenbotox (nicht operativ)
Bei der Magenbotox-Behandlung wird die Muskulatur des Magens an 20 genau definierten Positionen gelähmt. Dies führt über einen Zeitraum von 6 Monaten zu einer Verzögerung der Verdauung und Magenentleerung mit einem deutlich länger anhaltenden Sättigungsgefühl. Die Injektion von drei Depots im sogenannten Magenfundus beeinflusst die Bildung des Hungerhormons Ghrelin. Der Effekt hält 6 Monate an und kann insgesamt 3x durchgeführt werden.
Wie gestaltet sich das Leben nach einer Magenverkleinerung?
Unabhängig davon, für welche Behandlung sich der Patient beziehungsweise der Chirurg sich entscheidet: Der langfristige Erfolg der Behandlung geht immer nur einher mit einer Veränderung des Lebensstils. Das bedeutet starke Eingriffe in die Ernährungsgewohnheiten und eine Erweiterung der sportlichen Aktivitäten.
Speziell bei den operativen Eingriffen verliert der Patient in den ersten Monaten nach dem Eingriff schnell an Gewicht. Der Organismus ist die geringe Kalorienzufuhr jedoch nicht gewohnt und muss sich erst langsam an diese neue Situation gewöhnen. Entsprechend muss die Ernährung langfristig umgestellt werden. Dabei muss sich erst das Essverhalten an die Größe des Magens anpassen, da der Betroffene nach der Operation nicht mehr dieselben Mengen essen kann, wie vor der OP.
Zuerst flüssige und weiche Nahrung
Speziell in den ersten paar Wochen nach dem operativen Eingriff sollte auf feste Kost verzichtet werden. Die Nahrung sollte auf flüssige und weiche Kost umgestellt werden. Ein Beispiel hierfür wäre püriertes Essen. Grundsätzlich sollte der Patient nach einer Magenverkleinerung kleinere Portionen essen und darauf achten, dass die Nahrung immer gut durchgekaut wird. Fettreiche und zuckerhaltige Lebensmittel sollten nach Möglichkeit vermieden werden, um vor allem nachhaltig abnehmen zu können. Alkoholhaltige Getränke sind nur in geringen Maßen empfehlenswert. Während der Ernährungsumstellung sollte man vermeiden, gleichzeitig zu essen und zu trinken. Denn dadurch wird Volumen im Magen erhöht.
In jedem Fall empfiehlt sich das Hinzuziehen einer Ernährungsberatung. So kann der Patient möglichen Verdauungsproblemen vorbeugen. Zudem sollte sich der Betroffene grundsätzlich nach dem Eingriff ärztlich begleiten lassen, damit der Mediziner regelmäßige Kontrollen und Blutabnahmen durchführen kann. In vielen Fällen verschreibt der Arzt Nahrungsergänzungsmittel, um den Stoffwechsel mit den nötigen Nährstoffen und Vitaminen zu versorgen.
Sport und Ernährung nach einer Magenverkleinerungs-OP
Die zweite wichtige Schiene der Lebensumstellung ist regelmäßiger Sport nach der OP. Ist die OP erfolgreich verlaufen, erlauben Experten nach etwa 30 Tagen den Einstieg in leichte Übungen. Diese Aktivitäten müssen in jedem Fall unter der Aufsicht und Genehmigung des Arztes stehen. Anschließend darf die Intensität des Sports schrittweise erhöht werden. Nach der achten Woche sollte der Arzt wieder kontaktiert werden und mit seiner Zustimmung ein Sportprogramm festgelegen werden. Nach der postoperativen Zeit kann der Patient nach 8 Wochen mit leichtem Training und nach etwa 12 Wochen mit einem Sportprogramm mit normalem Training beginnen.
In den ersten Tagen nach der Operation kann der Betroffene Probleme bei normalen Aktivitäten haben. Nach Ablauf von 15 Tagen können mit Zustimmung des Arztes leichte Aktivitäten und Schreibtischarbeit angegangen werdenDa sich der Körper in einer sensiblen Phase befindet, können unachtsame Bewegungen große Schäden verursachen. Es ist wichtig, Bewegungen zu vermeiden, die den Bauch und den Bauchbereich betreffen. Sämtliche Aktivitäten sind ausschließlich in Absprache mit dem Arzt erlaubt.