Der Magenballon – für einen smarten Abnehmprozess
Wenn keine Diät langfristige Erfolge bringt und Gewicht sowie Frustpegel stetig ansteigen, dann ist es Zeit für einen neuen Ansatz: Abnehmen mit dem Magenballon. Ein Magenballon unterstützt Patienten, die an Übergewicht leiden, beim Abnehmen. Zentraler Vorteil des Ballonkonzeptes: Der Einsatz eines Magenballons erfordert keine chirurgische Maßnahme: Der Ballon wird in den Magen eingeführt (z.B. als Medsil Magenballon) oder kann in Form einer Kapsel geschluckt („Elipse“-Schluckballon) werden. Er besteht aus Silikon oder Kunststoff. Durch sein Volumen produziert er ein rasches Sättigungsgefühl, was den Patienten dazu bewegt, weniger zu essen. Der Magenballon gilt als eine nachweislich hilfreiche Begleitung zur Ernährungsumstellung – aber nur mit einer konsequenten Umstellung der Lebens- und Essgewohnheiten führt der Magenballon zur langfristigen Gewichtsreduktion. Zur schnellen Gewichtsabnahme eignet sich diese Therapie nicht, da die spätere Entfernung des Ballons einen Jo-Jo-Effekt begünstigt. Der Magenballon hat sich vor allem im Rahmen einer „Mehrschritt-Therapie“ zur Gewichtsabnahme bei Risikopatienten bewährt, bevor ein adipositas-chirurgischer Eingriff – z.B. ein Magenbypass oder eine Magenverkleinerung – notwendig wird.
Maßnahme für stark Übergewichtige
Der Magenballon kommt für stark übergewichtige Patienten in Frage, die ihr Gewicht in der Vergangenheit weder durch eine Ernährungsumstellung noch durch sportliche Aktivitäten reduzieren konnten. Ein Magenballon reduziert das Magenvolumen und der Magen ist schon nach einer kleinen Mahlzeit gefüllt. Die Magenwand wird schneller als ohne Ballon gedehnt, wobei es zu einer raschen Sättigung kommt und der Patient die Nahrungsaufnahme beendet.
Ab welchem Ausgangsgewicht ein Magenballon in Frage kommt, ist individuell unterschiedlich. Als Richtwert dient der Body-Mass-Index (BMI). Der Ballon kann – je nach Patient – ab einem BMI ab 25 eingesetzt werden. Dieser BMI – auch Körpermasseindex, Körpermassenzahl oder Quetelet-Kaup-Index genannt – ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße. Schwere Entzündungen im Verdauungstrakt, Blutgerinnungsstörungen, psychiatrische Erkrankungen und Drogenprobleme verbieten den Einsatz eines Magenballons genauso wie Schwangerschaft und Stillzeit.
Anlegen eines Magenballons
Grundsätzlich haben sich zwei Varianten des Magenballons durchgesetzt. Für welche Variante sich der Chirurg in der Türkei entscheidet, liegt an den individuellen Voraussetzungen, die der Patient mitbringt. Bei der Medsil-Variante wird der Ballon im Rahmen einer Magenspiegelung (Gastroskopie) in den Magen eingeführt. Die Option des „Elipse“-Schluckballons wird in Form einer Kapsel geschluckt. Der Patient kann kurz nach dem Einsetzen eines Magenballons die Klinik wieder verlassen. Ein Magenballon kann durch seine spezielle Beschaffenheit – weiches Silikon und eine gleichmäßige Oberflächenstruktur – der aggressiven Magensäure sehr lange standhalten. Vom Körper wird er problemlos aufgenommen. Dank des geringen Gewichts verspüren Patienten schon wenige Tage nach dem Eingriff meist keine Druckgefühle mehr.